Manch ein Sexspielzeug geht nicht als genialer Freudenspender in die Geschichte ein, sondern als sonderbares Sextoy. Dass aber einige dieser Modelle ihre absolute Daseinsberechtigung besitzen, beweist die folgende Übersicht. Und wenn ein abgefahrenes Spielzeug doch nur zum Schmunzeln taugt, dann hat es immerhin die Lachmuskeln im Gesicht stimuliert …
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Vibrator mit Selfie-Funktion
Intimste Momente zu filmen, bekommt damit eine völlig neue Qualität. Bislang stand der Begriff Privatfilme eher für kleine Pornos, meist in schlechter Qualität.
Mit dem Sex Selfie Stick Camera Vibrator namens „Gaga“ greift der Sextoy Hersteller Svakom gleich zwei Entwicklungen auf. Wie? Indem man den altbekannten Luststab mit Vibration um eine HD-Kamera und die passende LED-Beleuchtung erweitert Jetzt hat Frau es im wahrsten Sinne des Wortes selbst in der Hand, was sie filmt. Führt sie ein sonderbares Sextoy dieses Schlags mit Selfie-Funktion vaginal ein, nimmt das Gerät jede Bewegung im Innern des Körpers auf.
Selbstverständlich lassen sich auch Klitorisstimulation, Liebkosungen der Brüste oder jeder anderen Körperstelle mit dem Kamera-Vibrator in HD-Qualität festhalten. Einer der Hintergedanken der Erfinder: Frauen und auch Männer sehen, welche Reaktionen und Veränderungen sich durch die intensive Stimulation im Körperinneren abspielen.
Mit 120 britischen Pfund (132 Euro bei einem deutschen Shop) zählt er nicht gerade zu den günstigsten Vibratoren. Und als Sexspielzeug macht er auch optisch nur wenig her. Interessant ist ausschließlich die Zusatzfunktion.
Dann heißt es: „Auf der Suche nach dem G-Punkt“. Eher unwahrscheinlich dürfte indes eine Flut von Vagina-Selfies sein. Wir empfehlen das gute Stück vor allem für angehende Gynäkologen.
Und wo wir schon bei der Kombination sonderbares Sextoy und Gynälologie sind, eine vielleicht noch cleverere Idee:
Schwanger dank Dildo
Lust und Befriedigung rücken bei diesem Dildo in den Hintergrund. Sie werden zwar nicht völlig ausgeblendet und sind auch durchaus erwünscht. Doch der eigentliche Nutzen besteht darin, Samen zu verspritzen.
„The Semenette“, entwickelt von der US-Amerikanerin Stephanie Berman, soll Paaren helfen, deren Kinderwunsch sich nicht ohne Weiteres erfüllen lässt. Auch für den Fall, dass der Partner unter Erektionsstörungen leidet, verspricht „The Semenette“ – schwanger dank Dildo – einen angenehmen Weg, schwanger zu werden. Zum Einsatz kommen könnte der Dildo zum Beispiel bei lesbischen Paaren.
Äußerlich wirkt dieses wie ein normaler Dildo, ohne jeden Schnickschnack und geformt wie ein männlicher Penis.
Die Besonderheit ist eine dünne Röhre, die von der Eichelspitze bis zum Dildo-Fuß reicht. Hier wird ein Schlauch eingeführt, der sich vorne durch einen kleinen Noppen arretieren lässt. Ans hintere Ende kommt eine kleine Pumpe. Damit lässt sich per Unterdruck Sperma einsaugen, das später durch einen weiteren Druck auf die Pumpe tief in die Vagina gespritzt wird – wie beim natürlichen und ungeschützten Sex. „The Semenette“ lässt sich also perfekt ins Liebesspiel mit dem Spermaspiel integrieren – und ist so betrachtet gar nicht mal so ein sonderbares Sextoy. Sondern wirklich extrem praktisch.
Apropos praktisch …
Sexspielzeug mal anders
Werden Vibratoren normalerweise mit Batterien bestückt, damit sie für wohlige Minuten – teils auch Stunden – sorgen, sind einige Hersteller jetzt auf Solarstrom umgestiegen. Damit das Sexspielzeug seine Arbeit verrichten kann, muss vorher also die Sonne scheinen.
Oder wie wäre es mit einem Toy, das wie ein eng sitzender Schlafsack anmutet, der außen eigens mit Klick-Verschlüssen fixiert wird?
Das sogenannte Full-Body-Pack wird allerdings kaum dazu gedacht sein, ein Nickerchen zu machen, sondern eher die Fantasie anregen. Im Vergleich dazu lässt das zweiteilige Sexspielzeug mit Gasmaske, aus deren Mundstück ein gewaltiger Dildo zu wachsen scheint, kaum Platz für Gedankenspiele. Da es sich laut Zeitung um eine Spezialanfertigung handelt, wird man dieses Toy wohl nicht in den Regalen gängiger Sexshops finden.
Diese Toys gehören ganz klar in die Rubrik “sonderbares Sextoy mal anders”. Wie auch die Nächsten.
Vajankle und Schlüpfer-Toys
Der Fantasie freien Lauf zu lassen und vielleicht noch den einen oder anderen Fetisch zu berücksichtigen, kann in der Sexspielzeugbranche durchaus zum Erfolg führen. So manch sonderbares Sextoy des Typs „Eigenkreation“ wird aber lieber vor der Öffentlichkeit versteckt. Blöd nur, wenn die Polizei die Wohnung durchsucht und die pikanten Funde anschließend publik werden. So erging es einem 31-jährigen Erfurter, der immer wieder Slips, Büstenhalter und Leggings von den Wäscheleinen aus Gärten und Hinterhöfen gestohlen klaute. Der Zufall brachte die Beamten schließlich auf die Spur des 31-Jährigen. Denn ihm wurden auch Fahrraddiebstähle zur Last gelegt. Also schaute man etwas genauer nach – und siehe da! Seine Beute hatte der Mann kunstvoll verknotet oder vernäht: Zu Sexspielzeug und Puppen. Die Geschichte vom Thüringer Schlüpferfetischismus machte in Medienkreisen schnell die Runde.
Einige Zeitungsleser forderten sogar, die „Kunstwerke“ des Mannes auszustellen.
Einen ähnlichen Medienrummel wünscht sich vermutlich auch der Erfinder von „Vajankle“, ein sonderbares Sextoy der anderen Art. Das Wortspiel setzt sich nämlich aus den englischen Begriffen für Vagina und Knöchel – Ankle zusammen. Beim ersten Blick auf das Sexspielzeug werden viele wohl vor Schreck erschauern. Und auch der zweite Blick dürfte die meisten Betrachter eher verstören, denn dies ungewöhnliche Sexspielzeug sieht aus wie ein abgetrennter Fuß.
Aber immerhin : Einer mit gepflegten Zehennägeln …
Ein sonderbares Sextoy für dunkle Herbstnächte: Aliens, Dracula & Co.
Ein sonderbares Sextoy und Halloween? Kein Problem, denn der Hersteller Fleshlight kümmerte sich vor einigen Jahren um eine sechsteilige Grusel-Kollektion.
Die Toys heißen
- Alien,
- Drac,
- Frankenstein,
- Cyborg,
- Zombie sowie
- Succu Dry
und lehnen sich optisch an das entsprechende Gruselformat an.
Bei Drac deutet sich auf der künstlichen Vagina zum Beispiel eine Fledermaus an. Im Innern erwartet die Männer eine Kombination aus Rillen und Kugeln, die sein bestes Stück auf Trab und schnell zum Höhepunkt bringen sollen.
Der Freudenspender für die Frauen ist grün und verfügt am unteren Ende über zwei Sonden. Auf der Angebotsseite heißt es allerdings: „Dildo nur zur äußeren Stimulation geeignet.“
Ob mit den eher skurrilen Objekten ein neuer Markt entsteht, vielleicht sogar eine gewissen Sammelleidenschaft geweckt wird, ist eher fraglich. Tatsächlich kommt es den meisten Nutzern weiterhin nur auf die Funktion an.
Aber als Halloween-Gag können sie sich auf alle Fälle sehen lassen. Ebenfalls im Ergebnis sehenswert ist übrigens die Lösung der folgenden Frage …
Ein Toaster als sonderbares Sexspielzeug? Aber hallo!
Über die „Folgen“ der Erotik-Trilogie „Fifty Shades of Grey“ von E.L. James haben wir an dieser Stelle bereits mehrfach berichtet. Das Interesse an leichten Sado-Maso-Spielen ist aufgrund der Romane spürbar gestiegen. Ebenso der Absatz der entsprechenden Accessoires, angefangen bei Handschellen über Gleichgel bis hin zu Liebeskugeln. Der Trend der verrüchten Sexspielzeuge hat allerdings auch eine Schattenseite, mit der sich vor allem die Feuerwehr in London befassen muss.
Denn nicht jedes Experiment geht glatt über die Bühne, sondern endet eher peinlich.
Etwa wenn in puncto sonderbares Sextoy das zusammenfindet, was nicht unbedingt zusammengehört. Also beispielsweise der Penis im Toaster oder im Staubsauger steckt …
Dass es sich dabei nicht um Einzelfälle handelt, die alle Jubeljahre vorkommen und für Gesprächsstoff unter den Feuerwehrkameraden sorgen, beweist die eine Statistik. Vor einigen Jahren mussten die Retter in London über 100 Mal ausrücken, um Menschen zu helfen, die sich selbst nicht mehr aus der Notlage befreien konnten. Dabei spielen ab und an auch Cockringe – wie auf Ibiza – eine Rolle.
Aus dem geplanten lustvollen Vergnügen wird dann ganz schnell ein teurer Spaß. Knapp 335 Euro kostet es, wenn die Feuerwehr zu Hilfe eilt. Guten Hunger!
The Glov – ideale Dildohaltung
Dildos und Vibratoren verlangen bisweilen vollen Körpereinsatz.
Das Sexspielzeug muss mit der Hand gegriffen und bewegt werden. Dabei kommen vor allem die Muskeln im Handgelenk, im Unter- und Oberarm sowie in der Schulter auf Hochtouren. Auch Rücken und Oberkörper sind involviert. An sich ein gutes Training. Je nach Intensität kommt es allerdings zu Krämpfen und schlimmstenfalls zu einer Entzündung der Sehnen.
Das Unternehmen “Glovin Life” hat daher ein Tool zur angenehmeren Handhabung der Toys entwickelt.
Versprochen wird Frauen und Männern, die ab und an zum Dildo oder Vibrator greifen, vor allem mehr Freiheit. Dafür sorgt – wie der Name bereits andeutet – eine Art fingerloser Handschuh aus Silikon-Gummi. Die Haltehilfe kommt völlig ohne Latex und Weichmacher aus. Auf dem Handrücken befinden sich mehrere Knöpfe, mit denen unter anderem die Intensität der Vibration gesteuert wird. Das Sexspielzeug befestigt man unterhalb der drei mittleren drei Finger an einer Art Adapter. Danach reicht es vollkommen aus, mit den Fingern zu winken, um ein solch sonderbares Sextoy zu bewegen. Einer der Entwickler des Handschuhs the Glov, Steve Scrase, spricht von einer deutlich benutzerfreundlicheren Haltung.
Kleiner Haken an der Sache: Erstmal sind nur die Rechtshänder dran – die Linkshänder müssen aus Kostengrunden noch warten.
Die Spielkonsole als Vibrator
Spielkonsolen sollen in erster Linie Spaß machen – und das mittlerweile in jeder Hinsicht. Auch als sonderbares Sextoy.
Auf die Idee gekommen, die Interaktion nicht ausschließlich auf sportliche Aktivitäten zu beschränken, sondern sie in den erotischen Bereich zu verlagern, ist auch die Firma Mojowijo.
Sie bietet einen Aufsatz für die Controller der Nintendo Wii, die passende Software und verwandelt die sogenannte Wiimote damit kurzerhand in einen futuristischen Vibrator.
Da es sich nicht um ein offizielles Produkt des Konsolenherstellers handelt und der Vibrator daher auch nicht an der Wii funktionieren würde, geht die Firmen einen kleinen Umweg.
Der Controller muss an den heimischen PC angeschlossen werden. Mit dem passenden Programm auf dem Rechner reicht dann ein Knopfdruck, um die Vibrationen in Gang zu setzen und unterschiedliche Intensitätsstufen einzustellen. Vom Prinzip her eine durchaus clevere Lösung, zumal sich gleich zwei Controller ansteuern lassen und die Aufsätze zumindest der Optik nach nicht nur für Frauen geeignet sind.
Das Thema positiv sonderbares Sextoy im Bereich digitale Interaktion erreicht für Paare damit eine völlig neue Dimension. Ähnliches gilt aber auch für den …
Knutschroboter Kissenger
Körperliche Nähe als Grundvoraussetzung für ein erfülltes Sexleben scheint in Zukunft kaum noch eine Rolle zu spielen.
Statt die Partnerin oder den Partner zu spüren, werden per App oder direkt über das eigene Sexspielzeug Signale übermittelt. Eine stabile Internetverbindung reicht völlig aus, um Liebe zu machen – oder das, was die Entwickler unter Liebe bzw. Sex verstehen. Erste Schritte in diese Richtung wurden längst unternommen. Ein Beispiel für ein solch sonderbares Sextoy ist der Knutschroboter „Kissenger“. Dieses neue Toy kostet 50 US-Dollar und macht definitiv einen niedlichen Eindruck. Die Funktionsweise ist relativ einfach. Presst man den Mund auf die überdimensionierten Lippen des Toys, spürt man, wie das Gegenüber seinen „Kissenger“ küsst.
Kombiniert mit einem Videochat spricht der Hersteller von einem fast realen Erlebnis. Und das Beste daran: Wenn man nicht mehr will, schaltet man das Toy einfach aus – ohne direkte Beschwerden oder dumme Sprüche zu kassieren.
Bath Slime – schleimig und feucht
Dass nun auch ein außergewöhnlicher „Badezusatz“ – wenn man das Produkt denn so bezeichnen darf – in Sexshop in der Abteilung „sonderbares Sextoy“ steht, haben wir den Japanern zu verdanken. „Bath Slime“ nennt sich die farbenfrohe Entwicklung, ein wahrlich schleimiges Vergnügen in den Duftnoten Yuzu Orange, Lavendel oder Rosmarin. Der Inhalt der Bath Slime-Flasche muss nur geschüttelt werden, bis sich Inhalt und Bodensatz ordentlich vermischt haben. Ab damit in die Badewanne und kräftig umrühren.
„Ihr Badewasser wird sich sofort in herrlich duftenden Schleim verwandeln“, verspricht der Hersteller.
Das Sexspielzeug der anderen Art enthält laut Vertriebsgesellschaft weder Weichmacher noch andere gesundheitsschädliche Substanzen und lässt sich später problemlos aus der Wanne oder dem Whirlpool spülen. Was man und / oder Frau davon hat, in Schleim zu liegen?
„Das Zusammenspiel aus nasser, seidenweicher Haut und dem dezenten Duft des dickflüssigen Wasser regt die Fantasie an. So wird jedes Liebesspiel garantiert zum unvergesslichen Erlebnis“, verrät der Produzent.
Na denn, dann liegen die Begriffe Schleimigkeit und Heimeligkeit doch gar nicht so weit auseinander …
Und, als humoristische Ergänzung: Ist das Kunst oder für den Arsch?
Kunst ist Geschmackssache. Ähnlich verhält es sich mit Sexspielzeug. Die einen mögen’s. Andere sind angewidert.
Dass Kunst der Fantasie weit mehr Spielraum lässt, als so manch sonderbares Sextoy, ändert indes nichts an den teils heftigen Reaktionen. Das beweist eine Skulptur, die anlässlich der Messe für zeitgenössische Kunst (FIAC) auf dem Pariser Vendôme-Platz errichtet und kurze Zeit später wieder „eingerissen“ wurde. Sie nennt sich „The Tree“, stammt vom 69-jährigen US-Künstler Paul McCarthy und erinnert an einen Anal-Plug bzw. einen Analdildo.
Grün, 24 Meter hoch und aufblasbar präsentierte sich das Werk. Schon als die ersten Kubikmeter Luft in die Hülle geblasen wurden, regte sich erster Widerstand.
Der Künstler selbst fing sich bei der Installation seines Werkes drei Ohrfeigen von einem der anwesenden Kunstfreunde. Denn nach und nach entpuppte sich die Skulptur – rein optisch, versteht sich – als riesiges Sexspielzeug – also konkret als Analdildo. Nachdem Unbekannte die Pumpe, die das Kunstwerk in die Höhe trieb, kurzerhand ausgeschaltet und dann die Halteseile gekappt hatten, blieb der Platz am Ende leer. „Ich will nicht in diese Art der Konfrontation und der physischen Gewalt verwickelt werden“, teilte Paul McCarthy mit. Ihm sei zwar grundsätzlich aufgefallen, dass ein Tannenbaum und das Sexspielzeug die gleiche Form hätten. Nichtsdestotrotz handle es sich um ein „abstraktes Werk“.
Interessant wäre es, zu erfahren, was in den Menschen, die sich so schlimm beleidigt und angegriffen gefühlt haben, denn nun wirklich vorging.
Denn unbefangen betrachtet, kann man den Baum durchaus auch als abstrakten Tannenbaum sehen. Und wenn einem dann die Doppeldeutigkeit auffällt, provoziert es, zumindest im Fall der hier Anwesenden, einen gesunden Lachanfall. Wir fanden die Aktion gut, die Reaktionen allerdings traurig.