Schon seit Urzeiten scheint es in den menschlichen Genen zu liegen, Abbilder der eigenen Spezies herzustellen. Und das trifft nicht nur auf Sexpuppen aus Amerika zu! Die ältesten Puppen, die von Archäologen ausgegraben wurden, lagen mehrere tausend Jahre unter der Erde und üben noch heute eine große Faszination auf ihre Betrachter aus.
Es handelt es sich bei diesen Puppen vermutlich nicht um Sexpuppen im herkömmlichen Sinn. Dennoch braucht es nicht allzu viel Fantasie, um manche figürliche Darstellung aus der frühen Vorzeit als erotisches Symbol zu verstehen. Etwas salopp ausgedrückt. Eine vollbusige Frauenfigur wäre sicher auch als „Wichsvorlage“ geeignet. Zumal es damals ja keine andere Pornografie gegeben hat. Penis Nachbildungen – also Dildos sind auch seit frühesten Zeiten der Menschheit bekannt. Und noch heute sind Puppen nicht zwingend für Kinder bestimmt, sondern werden auch von Erwachsenen geliebt, geschätzt, verehrt und gesammelt.
„Normale“ Puppen scheinen vor allem in vielen Frauen etwas Mütterliches zu wecken. Währenddessen ist eine explizit erotische Puppe in der Lage, den Liebhaber im Manne anzusprechen (wobei es ebenfalls Varianten für Frauen und Homesexuelle Liebe gibt). Klar, dass die „Puppe für den Mann“ idealerweise lebensgroß und lebensecht ausfällt. Mit einer Puppe in der üblichen Spielzeuggröße kann man(n) aktiv nur sehr wenig anstellen. Erreicht sie aber die realistische Größe eines Menschen, kann sie auch zur Partnerin, Freundin und Geliebten werden. Natürlich verfügt eine Sexpuppe auch über die Körperöffnungen einer Frau, die alle penetrierbar sind.
Contents
Gummipuppen, wie man sie aus dem Erotik-Shop kennt
Die meisten Sexpuppen, die man im Fachhandel sieht, sind vom Grundprinzip her identisch.
Zwar ist auf der Schachtel ein sexy Pornosternchen zu sehen, die Ernüchterung kommt aber beim Auspacken. All diese Puppen müssen erst aufgeblasen werden, bevor sie einsatzbereit sind. Wer sich jetzt an eine Luftmatratze erinnert fühlt, liegt damit goldrichtig. Denn auch die lebensgroß aufgepumpte Sexpuppe erinnert eher an eine solche, mit entsprechenden Rundungen sogar an ein Schlauchboot. Mit der Dame auf der Verpackung hingegen hat sie ungefähr so viel gemein wie ein Pottwal mit einer Bergziege.
Kritisch betrachtet, erinnert eine herkömmliche Sexpuppe nur entfernt an einen Menschen.
Zwar verfügt sie über einen Kopf, Arme, Beine, einen offenen Mund, einen ebensolchen Anus sowie über eine Vagina. Wie man an diesem Beispiel (Bridget Big Boobs von Eis.de für 46,99€) sieht sind Hände und Füße ein Witz. Auf der Verpackung wird das 3D geformte Gesicht explizit angepriesen. So wirklich überzeugend ist es allerdings nicht. Wir stellen aber fest, dass es noch schlimmer geht und andere Puppen das Gesicht nur aufgedruckt haben.
Die Körperöffnungen wurden dafür mit einer Art Schlauch versehen, der in Größe und Länge an ein Kondom erinnert. Allerdings hat das Verhüterli eine deutlich angenehmere Struktur und ein sehr hautfreundliches Material. Bei einer gewöhnlichen Sexpuppe indes ist es ratsam, vor dem „Sex“ immer ein Kondom überzustreifen. Denn die Materialzusammensetzung der Plastikhaut ist meist ein großes Rätsel.
Bei anderen Varianten befindet sich auf der Höhe des Bachnabels ein Loch in den man einen Masturbator stecken kann. Was zumindest das Gefühl am Penis verbessern sollte. Mehr als ein Gag zum Jungessellenabschied ist es in den meisten Fällen nicht. Diskussionen und moralische Bedenken gab es bei diesen Puppen kaum, es sei den sie erinnerten bewusst an Tiere oder schlimmstenfalls Kinder.
Realistische Sexpuppen aus Amerika
Bei realistischen Sexpuppen sind die erwähnten Defizite ihrer gewöhnlichen „Kolleginnen“ kaum noch vorhanden. Das ist einerseits faszinierend, birgt andererseits aber auch viele Gefahren.
Zwar handelt es sich nach wie vor um eine Puppe, der niemand echtes Leben einzuhauchen vermag. Mit nahezu echt wirkenden Haaren, einem durchaus attraktiven Gesicht und einer Haut aus hochwertigem Silikon nähert sich die realistische Sexpuppe ihrem natürlichen Vorbild bereits sehr weit an. Arme und Beine sind beweglich. Und auch die Beschaffenheit von Mund, Anus und Vagina erinnert auch von der Struktur her deutlich an die Körperöffnungen einer echten Frau oder eines Mannes. Ein Mitarbeiter der amerikanischen Firma Real Dolls sagt, dass auf 9 weibliche Sexpuppen ca. eine männliche kommt. Bei Real Dolls sind ebenfalls Hybridmodelle verfügbar deren Geschlecht man je nach Bedarf anpassen kann. Auch das Gewicht ist realistischer und in die Edelvarianten diese Sexpuppen aus Amerika sind sogar auch Körpertemperatur erwärmbar.
Real Dolls – trotz Silikon so lebensnah wie möglich
Das Obermaterial aus Silikon sorgt zumindest ansatzweise für den Eindruck, eine echte Frau zu liebkosen. Inwieweit der Rest Hochgefühle auslöst, ist dann wohl eher eine individuelle Frage. Sicher ist, dass dank moderner Materialien und jahrelanger Forschung auch bei der künstlichen Vagina, der Mund- und Analöffnung weit mehr zu erwarten ist, als ein simpler Schlauch. Mit dem, was anfangs in Sexshops angeboten wurde, habe die Real Doll jedenfalls nichts mehr zu tun. Sie werden nicht aufgeblasen. Stattdessen sind sie gewissermaßen aus einem Guss, lassen sich kleiden wie ein Mensch und dienen oftmals auch als Ersatz für eine Partnerin.
Als Sexspielzeug zählen die Real Dolls zum absoluten Luxussegment.
Wer die Liebespuppe ganz nach seinem Gusto fertigen lässt, muss mit einem Preis von 6.000 Euro und mehr rechnen. Hier kann man dann aber auch alles nach seinem persönlichen Vorlieben anpassen, von der Form und Farbe der Nippel bis zu den Fingernägeln. Gibt man sich mit einer Puppe „von der Stange“ zufrieden, liegt die Investition bei 1.000 Euro.
Entwickelt hat die hyperrealistischen Sexpuppe der US-Amerikaner Matthew McCullen. 1996 verkaufte er die erste seiner Schöpfungen über das Internet. Inzwischen boomt das Geschäft und das führt natürlich auch zu Konkurrenz wie Hitdolls und Lumidolls und vorallem zwingt es die Hersteller immer an Innovationen zu arbeiten.
Beinahe lebensecht: Hitdoll Sexpuppen aus China
In China wird fast alles kopiert und auch billiger produziert. Das macht vor Sexpuppen aus Amerika nicht Halt. Das Aussehen zählt und macht den Reiz aus, auch bei Liebespuppen. Schon alleine deshalb investiert Chen Zi Chuan in seinem Unternehmen Hitdoll knapp einen Tag nur in die Gesichtsgestaltung einer Traumfrau aus Silikon. Alles muss stimmen und wird exakt nach Kundenwunsch erledigt. Wisch-, wasser- und kussfest. Eben genau wie bei den Sexpuppen aus Amerika, den Real Dolls.
Das gilt selbstredend auch für die Figur der Dame. Eine große Oberweite, ein sichtbares Sixpack oder doch eher das Modell Marke Rubens. Für unter 5.000 Euro ist alles möglich. Selbst kleinste Details wie Narben oder andere Besonderheiten werden berücksichtigt.
Ob die Hitdoll Sexpuppen nun einer Schauspielerin gleichen soll oder vielleicht der verstorbenen Frau in jungen Jahren? All das macht für das chinesische Unternehmen keinen Unterschied. Moralische Bedenken sind hier Nebensache.
Das Sexspielzeug wird mit den Wünschen des Kunden „geboren“. Künstler kümmern sich darum, dass die Puppen optisch perfekt sind. Damit auch die Haptik stimmt und man nicht das Gefühl hat, mit einer billigen Bade-Ente zu kuscheln, wurde lange an der idealen Mixtur für die Hitdoll Sexpuppen gearbeitet. Sie sorgt unter anderem für eine angenehme Körpertemperatur. Die Puppen sind also nicht eiskalt, sondern bringen es auf ungefähr 36,8 Grad Celsius.
Ähnliche Konzepte verfolgen inzwischen mehrere Sexpuppen-Anbieter aus Fernost.
Sie alle sind Copycats der Firma “Realdoll” die mit extrem lebensechten Gummipuppen den Anfang gemacht hat. Preislich bewegen sich die nach Vorgaben der Kunden gebauten Modelle ab 2.500 Euro. Mal sind die Hände verstellbar und samt Kopf und Genitalien abnehmbar – auch der Hygiene wegen. Die “echten” RealDolls aus Amerika sind mit ca. 5.000€ durchaus immernoch eine Alternative, aber das kommt letztlich auf den Geschmack des Kunden an. Mal wird besonderes Augenmerk auf die Frisur gelegt. Beliebt sind die Puppen vor allem in China. Das Ungleichgewicht der Geschlechter spielt den Unternehmen in die Karten.
Einige Herren haben Hitdoll Sexpuppen fürs Bett, welche mit der sie sich einfach nur unterhalten. Ein Trend, der hierzulande wohl nur schwer Fuß fassen wird und vielen dann wohl auch zu teuer würde.
Realistische Sexpuppen aus Amerika im Vergleich zu Sexrobotern
Während noch an realistischen Sexpuppen aus Amerika und China gearbeitet wird, ist man anderswo bereits einen Schritt weiter.
Bereits in naher Zukunft, so wird es immer wieder prognostiziert, werden Sexroboter auf den Markt kommen, die wirklich kaum noch von echten Menschen zu unterscheiden sind. Sie sollen sich realistisch bewegen können (vor allem natürlich beim Sex). Außerdem sollen die Roboter sprechen können und lernfähig sein – mindestens auf dem Niveau, wie es aktuell bereits das System „Alexa“ von Amazon ist. Die Firma RealDolls ist hier in der Forschung schon dabei ihre Sexpuppen auf Wunsch mit einem Charakter auszustatten, denn man sich dann individuell zusammenstellen kann.
Da aber vor allem der Bewegungsapparat eine gewaltige Herausforderung für die Ingenieure darstellt (man bräuchte hunderte von Elektromotoren, die zudem auch noch Geräusche machen), ist es noch ein weiter Weg bis zum Strandspaziergang mit dem eigenen Sexroboter. Ob die Bewegungen in der Horizontalen den Kostenunterschied rechtfertigen, muss natürlich jeder Interessent selbst entscheiden.
Dass selbst die ausgeklügelsten Sexpuppen aus Amerika nicht realistisch sprechen kann und nur begrenzt lernfähig ist, mag aber so manchem Mann sogar als Vorteil erscheinen. Denn diese Spielpartnerin hält garantiert die Klappe. Aber auch die Varianten mit einer ausgeklügelten AI kann man bei Bedarf einfach abschalten, das ruft natürlich schon länger Diskussionen und die moralische Vertretbarkeit dieser Sexroboter auf den Plan sogar Rufe nach einem Verbot von Sexrobotern werden laut.
Die ethische Dimension von Sexpuppen aus Amerika
Je weiter sich eine Sexpuppe ihrem menschlichen Vorbild annähert, desto eher drängen sich Fragen zur ethischen Dimension auf:
- Ist es in Ordnung, schlimmste Folterspiele mit einer Sexpuppe zu haben?
- Oder zu verurteilen, wenn sich jemand eine Sexpuppe mit dem Körper eines Kindes bestellt oder wenn er seine künstliche Spielpartnerin regelrecht zerstückelt?
- Werden auf diese Weise Gewaltfantasien gefördert, die sich irgendwann im Umgang mit einem echten Menschen Bahn brechen könnten?
- Oder hat die Sache sogar eine therapeutische, weil ablenkende Wirkung?
Wissenschaft und Politik werden nicht umhin kommen, bereits in recht naher Zukunft derlei Fragenzu diskutieren und über deren Bewertung zu befinden.
Venus von Willendorf CC BY-SA 3.0
Bilder der Sexpuppen von Sexxdolls.com