Die deutschen Schlafzimmer geraten immer mehr zum Spielzimmer. Neben Nachttischlampe und Beistelltisch gehört inzwischen auch Sexspielzeug zum festen Inventar – zumindest bei einem Drittel der Bundesbürger. Das ergab eine Umfrage des Markforschungsinstitutes Ipsos im Auftrag des Bremer Sexspielzeug-Herstellers „Fun Factory“. Für die Studie sprachen 1.000 Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren über ihr Liebesleben und die Rolle von Vibrator, Cockring und Co.
Wie schon bei vielen anderen Umfragen zuvor bestätigte sich einmal mehr: Frauen sind deutlich Sexspielzeug-affiner als Männer. 35 Prozent der Damen besitzen zumindest ein Toy. Bei den Männern sind es 26 Prozent. Genutzt werden die „motorisierten Liebhaber“ (O-Ton der Berliner Zeitung) mehr oder weniger regelmäßig. Immerhin 46 Prozent beziehen die Spielzeuge für Erwachsene mehrmals monatlich in das Liebesspiel ein. Wichtig in dem Zusammenhang: Männer werten den Dildo nicht mehr als Konkurrenz, sondern sehen ihn als Teil des Spiels und machen ganz einfach mit. Für 25 Prozent der Paare gilt das als selbstverständlich.
Gekauft werden die ersten Sexspielzeuge im Alter von 24 Jahren (Männer) bzw. 25 Jahren (Frauen), wobei die Herren seltener Toys für sich bestellen oder in die Tüte packen. In der Regel beglücken sie ihre Liebste mit der Errungenschaft. Kein Wunder, schließlich erregt es jeden zweiten Mann, wenn er der Frau zusehen darf, wie sich mit einem Vibrator, einem Dildo oder Liebeskugeln selbst befriedigt.
Übertragen lassen sich die Ergebnisse aus der Bundesrepublik problemlos auf Großbritannien. Der Trend hin zum Sexspielzeug ist auch auf der Insel unverkennbar. Laut Experten wird der Umsatz der Sextoy-Branche in den kommenden zehn Jahren merklich steigen. Die Marktforscher von der Hewson Group rechnen sogar damit, dass der Verkauf sich auf dem Niveau von Smartphones einpendeln wird. In Zahlen hieße das: Bis zum Jahr 2025 werden in Großbritannien jährlich mehr als 400 Millionen Sexspielzeuge an den Mann und die Frau gebracht. Aktuell liegt der Absatz bei vier Millionen.