In den Niederlanden – wie vorige Woche berichtet – mag ein Versand für Sexspielzeug, der sich hauptsächlich an Christen wendet, noch ein Novum sein. In den USA wird diese Kundengruppe längst von mehreren Anbietern umgarnt. Einer der Onlineshops nennt sich „Covenant Spice“, was frei übersetzt für mehr Würze in der Beziehung steht. Geführt wird das Unternehmen von Lael Harrelson. Sie verspricht den Kunden auf ihrer Website süße, sexy und romantische Produkte, die den ehelichen Sex aufpeppen sollen, vom Dildo bis hin zu Lack und Leder.
Christliche Sexshops werden unter Gläubigen immer beliebter
Die strenggläubige Sexshop-Betreiberin geht mit dem Thema Sextoys und den entsprechenden Accessoires sehr offen um. Schließlich sei die Bibel in puncto Sex äußerst liberal und teils auch sehr explizit. „Gott hat den Sex erfunden und seine Gefolgschaft sollte das Beste daraus machen“, lautet das Motto von Lael Harrelson. Das gilt allerdings nur für verheiratete Paare. Christliche Sexshops dienen dazu, die Ehe zu stärken. Singles, Schwule und Lesben müssen sich daher nach anderen Alternativen umsehen (was nicht sonderlich schwer fallen dürfte). Doch auch so hat die Mutter von drei Kindern gut zu tun. Aktuell bearbeitet sie jeden Tag knapp 20 Bestellungen für „Mamis und Papis“.
Laut Pamela Dickey Young, Professorin für Religion an der Queen´s Universität in Toronto, handelt es sich bei den christlichen Sexshops um einen riesigen Markt, „der noch weitgehend brach liegt“. Doch nach und nach springen immer mehr Anbieter auf den Zug auf. In den USA und Kanada gibt es mittlerweile gut ein Dutzend dieser Läden. Sie eint das Bestreben, die eheliche Liebe aufregender zu gestalten und die Tatsache, dass auf den Websites keine nackte Haut oder anderweitig anzügliches Material zu sehen ist. Der Verkauf von Vibratoren oder fluoreszierenden Kondomen, die „Licht in der Dunkelheit verströmen“ gehen dann oft einher mit Ratgebern – zum Beispiel auf die Frage, ob Rollenspiele erlaubt oder doch Teufelszeug sind.