Zumindest einmal im Jahr müssen sich die Erotik-Shops in und um Sankt Petersburg auf einen ungewohnt großen Ansturm einstellen. Spätestens im August machen sich Wassersportler aller Couleur auf die Suche nach der passenden Gefährtin und werden dabei zwischen den Regalen mit Sexspielzeug fündig. Die Dame muss aus Gummi sein, darf das eine oder andere Fett- respektive Luftpölsterchen mehr haben und sollte nach Möglichkeit einen ordentlichen Vorbau aufweisen. Je mehr Luft später in den Körper gepumpt werden kann, desto besser. Schließlich geht es bei der „Bubble Baba Challenge“ darum, sich so lange es geht auf der Herzensdame zu halten – im reißenden Gewässer.
Feucht fröhliche Wasserspielchen: ein Ritt auf der Gummipuppe
Seit 2003 gibt es den Wettbewerb, der an den Vukosa-Stromschnellen ausgefochten wird. Dort, wo sonst Kajakfahrer, Rafter und Extrempaddler versuchen, sich den Weg durch das Wasser zu bahnen, wagen inzwischen Hunderte Frauen und Männer den feuchten Ritt auf der Gummipuppe. Die wichtigste Regel: Das Sexspielzeug darf unterwegs nicht verloren gehen. Ansonsten sollte man die 1.200 Meter lange Strecke natürlich so schnell wie möglich hinter sich bringen. Anfangs trauten sich 58 wagemutige Wassersportler in die Fluten. In diesem Jahr waren es 800. Aufmerksamkeit ist ihnen gewiss. Knapp drei Minuten dauert der Spaß, der weltweit für Aufsehen sorgt.
Wem die Stromschnellen und der Ritt auf der Gummipuppe zu riskant scheinen oder wer seine Gummi-Freundin nicht der Gefahr aussetzen möchte, Schiffbruch zu erleiden, kann sich bei zwei anderen Wettbewerben versuchen. Zum einen wird das beste Bodypainting auf dem Männerspielzeug ausgezeichnet, zum anderen der kreativste Name für die stumme Bettgefährtin. Wer mitmachen möchte, muss übrigens 16 Jahre alt sein und einen Alkoholtest über sich ergehen lassen. Kaum Chancen hätte da der Mann aus den USA, der erst einen Truck stahl, um damit in die Schaufensterscheibe eines Sexshops zu fahren und dann die De-luxe-Variante einer Sexpuppe im Wert von 550 Euro mitnahm. Der Täter, den die Medien als „sexverrückt“ beschreiben, war wohl schon längere Zeit scharf auf das heiße Gummiteil.