Der Markt für Sexspielzeug treibt mitunter seltsame Blüten und wird immer bunter – und das gleich in mehrerlei Hinsicht. Für die Farbigkeit sorgen die Hersteller. Sie haben sich längst von fleischfarbenen Dildos und Penisringen verabschiedet. Stattdessen zieren poppige, moderne Farbtöne das Sortiment. Auf der anderen Seite helfen Händler und Versandhäuser mit kreativen Konzepten, immer größere Kundengruppen für die Helferlein und Lustspender zu begeistern. Die neueste Idee: Ein Online-Sexshop für Christen, der jüngst in den Niederlanden seine Pforten öffnete.
Evangelischer Pfarrer betreibt einen Online-Sexshop für Christen
Hinter dem Angebot steht ein ehemaliger evangelischer Pfarrer. Er kennt seine Schäfchen und legt daher größten Wert darauf, dass die Produkte nicht zu offensichtlich, sondern eher keusch präsentiert werden. Während die Konkurrenz üblicherweise Modells engagiert, die völlig nackt oder in knappen Dessous den einen oder anderen Dildo halten, Flaschen mit Gleitgel präsentieren oder zu Demonstrationszwecken bunte Kondome auf einen Plastikpenis ziehen, bleiben Pornographie und unbekleidete Damen im Online-Sexshop für Christen völlig außen vor.
Zur Begründung erklärte Marc Angenent, Gründer des „Liebesgarten“, gegenüber dem „Allgemeen Dagblad“: „Viele Christen sind traditionell sehr schamhaft, wenn es darum geht, über Sexualität zu sprechen.“ Der Pfarrer, der auch als Sexualexperte arbeitet, geht deshalb den Weg über den Onlineversand und das so züchtig wie möglich. Im Angebot sind die klassischen Sexspielzeuge, Dessous und Drogerieartikel wie Kondome und Gleitgel. Mit der Idee, gezielt eine bestimmte Klientel anzusprechen, letztlich aber für jeden Interessenten da zu sein, folgt der Pfarrer einem neuen Trend. Wie an dieser Stelle berichtet, gibt es inzwischen Sexshops für vegane und koschere Produkte. Jetzt ist das Angebot um einen Online-Sexshop für Christen reicher.
Dieses Nischen-Business wird von Jahr zu Jahr lukrativer und der ehemalige Pfarrer scheint den Zahn der Zeit getroffen zu haben. Warum auch nicht? Die Zielgruppe ist zwar ein wenig schüchtern und teilweise verhalten, der Erfolg des Shops spricht aber für sich.