Einige Fotos erschließen sich weder auf den ersten noch auf den zweiten Blick. Und selbst, wenn man sich längere Zeit mit dem Material befasst, fällt es schwer, eine plausible Erklärung für das Gesehene zu formulieren. Das gilt zum Beispiel für die Bilder zweier nackter Menschen, die morgens um drei Uhr durch den Stadtteil Wengjing in Peking rennen. Der Mann vorneweg – mit einer hübschen Gummi-Gespielin unter dem Arm. Dahinter eine Frau, deren Gesichtsausdruck und damit Stimmung auf dem etwas unscharfen Foto nicht genau zu erkennen ist.
Ein Foto bewegt China: die Sexpuppe von Peking
Dass in der Hauptstadt der Volksrepublik China Bilder von ungewöhnlichen Begebenheiten geschossen und wenig später im Internet präsentiert werden, scheint inzwischen zum Alltag zu gehören. Doch selbst die hartgesottensten Fans dieser skurrilen und meist gestellten „Kunst“-Werke schütteln angesichts der Fotos mit dem lebensgroßen Sexspielzeug nur den Kopf. Denn was es mit dem Bild auf sich hat, wird nirgends erklärt. Daraufhin versuchte die Onlinegemeinde, die Szene zu entschlüsseln.
Mögliche Gründe für den nächtlichen Nacktlauf: Mann und Frau haben sich kurz vorher noch im Bett vergnügt und dabei auch die Gummipuppe ins Liebesspiel einbezogen. Dann muss etwas passiert sein, das beide so sehr aufschreckte, dass sie ohne Klamotten auf die Straße rannten. Vielleicht stand plötzlich der böse Dämonenaffe aus dem Computerspiel „Temple Run“ im Schlafzimmer. Wahrscheinlicher ist, dass der Mann der echten Frau einen Laufpass gab, sie es nicht wahrhaben wollte und ihn jetzt mit seiner neuen Freundin aus Silikon quer durch Peking hetzt. Klingt alles irgendwie an den Haaren herbeigezogen. Vielleicht folgt ja noch ein Statement der Beteiligten, sofern sie sich nicht zu sehr für die Aktion schämen.