49 Millimeter breit ist das Kondom, das die Zeitschrift „Bravo“ kürzlich präsentierte und zusammen mit dem Heft auslieferte. Damit ist das Jugend-Präservativ rund drei Millimeter schmaler als die Standardgummis. Die Frage nach dem „warum“ ist schnell geklärt: Eine Studie, für die 12.970 Jugendliche ihr bestes Stück vermessen haben, ergab, dass handelsübliche Kondome vielen Jugendlichen schlichtweg zu groß sind. Sie sitzen nicht stramm, sondern verrutschen – was einerseits unangenehm ist, andererseits die Gefahr einer ungewollten Schwangerschaft steigen lässt.
Jeder Vierte im Alter von 13 bis 20 Jahren kommt mit den 52-Millimeter-Präservativen rein größentechnisch nicht klar und für immerhin 20 Prozent ist es ein echtes Problem, ein passendes Gummi zu finden. Darauf hat Bravo jetzt reagiert und von der Firma Coripa ein etwas kleineres Kondom produzieren lassen. Die Leiterin des Dr.-Sommer-Teams, Marthe Kniep, möchte damit vor allem Pannen verhindern und der Jugend zeigen, dass Sex auch mit Gummi Spaß machen kann. „Wir wollten den Jugendlichen die Chance geben, herauszufinden, wie angenehm ein richtig sitzendes Kondom sein kann.“
Das Problem: Viele überschätzen sich und kaufen lieber eine Nummer größer – schließlich möchte man sich mit einer Packung „XXS“ keine Blöße geben. Ein Fehler, der sich spätestens dann rächt, wenn das Präservativ labberig am Fahnenmast hängt und die eigentliche Aufgabe, eine Schwangerschaft zu verhindert und vor Geschlechtskrankheiten zu schützen, nicht mehr oder nur noch bedingt erfüllt. Dass die Standardnorm für Kondome überdacht werden muss, ist nicht neu. Pro Familia und andere Beratungsstellen weisen schon lange darauf hin, dass auch kleinere Größen angeboten werden müssen. Die Hersteller wissen das, sagen allerdings, dass 99 Prozent der Nutzer mit der Standardgröße zufrieden sind.